Über Mich

Ich selbst spiele seit ca. 20 Jahren Gitarre habe mich erst gegen Ende meines Studiums mit der Frage beschäftigt, wie eigentlich Verstärker funktionieren. Bis dato kannte ich nur den unter Gitarristen weit verbreiteten Mythos, dass Röhrenverstärker immer (!) besser seien. Da mir diese Antwort nicht genug war und nachfolgende Begründungen und Erklärungen zumindest in den Musikgeschäften oft ins Esotherische abdrifteten, wollte ich es selber wissen.

Ich fing an die grundlegende Funktionsweise von Verstärkern zu untersuchen und baute diverse Schaltungen mit Operationsverstärkern und übte mich am Löten, indem ich einen Plexi 100 Head als Bausatz zusammenbaute. Wenn ich diesen mittlerweile ansehe oder gar aufschraube, muss ich fast schon laut loslachen, aber jeder fängt irgendwo mal klein und unwissend an. Ich beendete mein Studium und schrieb meine Masterthesis über grundlegende Untersuchungen von verzerrten Sounds. Hierbei hatte ich das unfassbare Glück, dass mich Menno van der Veen unter seine Fittiche nahm und mich ungefähr ein Jahr lang so viel über Verstärker und Elektronik lehrte, wie ich aufnehmen konnte.

Seitdem baue ich verschiedene Röhrenverstärker und mache meine eigene Erfahrung. Musikalisch gehöre ich persönlich zu der Hard ’n Heavy Fraktion, sodass mich bei meinen Gitarrenverstärkern vor allem die Suche nach einem angenehmen verzerrten Sound für solche Musikstile vorantreibt.

Ich versuche meine Verstärker so einfach wie möglich zu bauen und auf das Nötigste zu beschränken, ohne dabei Abstriche an der Klangqualität zu machen. Neben altbewährten Schaltungen bediene ich mich auch moderneren Schaltungselementen, um so einen möglichst guten Klang zu bekommen und ein langlebiges Produkt zu schaffen. Auch unkonventionelle Entwürfe teste ich aus und schaue, ob ich neue Ansätze für meine Soundvorstellungen zweckmäßig einsetzen kann.

Zudem konzentriere ich mich auf Verstärker mit geringer Ausgangsleistung. Bei halbwegs vernünftigen Lautsprechern im Hifi-Bereich braucht es nicht viel Leistung, um ein Wohnzimmer zu beschallen. Ein Beispiel: Bei Lautsprechern mit einem SPL von 100dB/Wm und einem Verstärker mit 5W Ausgangsleistung erreicht man eine Lautstärke von 110W bei einem Meter Abstand. Das entspricht ungefähr der Lautstärke einer Kettensäge und die startet man für gewöhnlich nicht im Wohnzimmer. Auch im Gitarrenbereich reichen 50W Ausgangsleistung, um im Proberaum mit einem akustischen Schlagzeug mitzuhalten. Wenn man auf größeren Bühnen spielt kann man das Gitarrensignal auch per Mischpult über die PA rausgeben. Die Zeiten für Frontbeschallung über mehrere Verstärker sind vorbei. Daher baue ich lieber Verstärker mit moderater Leistung und bei Bedarf mit einem nutzbaren Line-Out-Ausgang.


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